Hauptausschuss
26.01.2023

Hitze in der Stadt

Beschluss des Hauptausschusses des Deutschen Städtetages
  1. Spätestens seit dem Sommer 2022 wird immer deutlicher, dass Hitzewellen insbesondere in den Städten für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Teilen der Bevölkerung eine große Belastung darstellen. Der Hauptausschuss stellt daher fest, dass verstärkt Maßnahmen notwendig werden, um diesen Beeinträchtigungen zu begegnen.
     
  2. Die Städte benötigen eine interdisziplinäre und langfristige Perspektive für den Umgang mit der zunehmenden Hitzebelastung. Die Spannbreite der Maßnahmen ist immens: von integrierten Stadt- und Quartiersentwicklungsplänen mit mehr Stadtgrün und Wasser in der Stadt, über den Schutz vulnerabler Gruppen in Akutphasen, baulichen Veränderungen bis hin zur technischen Gebäudeausstattung. Dies erfordert einen koordinierten und übergreifenden Blick auf die Querverbindungen zwischen den verschiedenen Themenfeldern und die enge Einbindung der relevanten Akteure, Einrichtungen und Institutionen.
     
  3. Hitzeaktionspläne sind ein notwendiges Instrument für die Städte. Die Erwartung von Bund und Ländern, dass Städte bis 2025 Hitzeaktionspläne erstellt haben müssen, ist ohne maßgebliche Unterstützung nicht erfüllbar. Städte benötigen Beratung und Begleitung sowie eine langfristige Perspektive in der Förderpolitik von Bund und Ländern für nachhaltige und integrierte Maßnahmen.
     
  4. Beim Thema Hitzevorsorge stehen nicht nur die Städte in der Pflicht. Die Einrichtungen im Gesundheitswesen auf stationärer und ambulanter Ebene müssen ebenfalls aktiv werden. Das Gesundheitssystem muss gleichzeitig bei Unterstützungsangeboten von Bund und Ländern mitberücksichtigt werden und davon profitieren können.
     
  5. Das Planen und Bauen im privaten und öffentlichen Bereich muss durch Leitlinien, Kriterien und nötigenfalls durch einen geänderten rechtlichen Rahmen der Hitzevorsorge Rechnung tragen. Der erforderliche Mehraufwand wird bei den Planungs- und Baukosten sowie im Betrieb zu berücksichtigen sein.
     
  6. Der Hauptausschuss nimmt das Diskussionspapier Hitzevorsorge in den Städten mit seinem Fokus auf gesundheitliche Belange zur Kenntnis.