Präsidium
02.08.2022

Nachfolgelösung 9-Euro-Ticket

Beschluss des Präsidiums des Deutschen Städtetages (Sondersitzung)
  1. Die Mobilitätswende gelingt nur, wenn der öffentliche Nahverkehr noch attraktiver wird. Die Verlagerung von Verkehr hin zum Öffentlichen Personennahverkehr ist eine wesentliche Klimaschutzmaßnahme im Verkehrssektor. Der Versuch mit dem 9-Euro-Ticket zeigt, dass die Menschen durchaus bereit sind, auf Bus und Bahn umzusteigen. Die Bundesregierung wird aufgefordert, eine unmittelbar greifende, dauerhafte Anschlusslösung zu entwickeln.
     
  2. Das Präsidium fordert Bund und Länder auf, das Zeitfenster zu nutzen, um den ÖPNV zukunftsfä- hig weiterzuentwickeln. Der ÖPNV muss nachhaltig finanziert und die Qualität des Angebots verbessert werden. Die Regionalisierungsmittel für 2022 müssen dafür um mindestens 1,7 Milliarden Euro aufgestockt und die Mehrkosten für Energie und Personal ausgeglichen werden. Der zusätzliche Aufwand für die Nachfolge des 9-Euro-Tickets darf nicht auf Kosten notwendiger Investitionen in den Ausbau, den Erhalt und den Betrieb des ÖPNV gehen.
     
  3. Die Menschen in Deutschland sind mit enorm erhöhten Energiepreisen und steigenden Lebenshaltungskosten konfrontiert. Dies muss bei der Preisgestaltung des ÖPNV beachtet werden. Das Präsidium spricht sich deshalb für Preismodelle aus, die auch die soziale Lage der Menschen berücksichtigen. Das Fahren mit Bus und Bahn muss für alle bezahlbar sein. Das Angebot von Jobtickets kann hierbei für Pendlerinnen und Pendler attraktiv sein.